2010-12-27

Nokia N900

Nokia N900 und Maemo 5



Jetzt bin ich also pünktlich zum Ende des Jahres auch in der Smartphone-Welt angekommen und es war abzusehen, dass nur ein Linux-unterstützendes Handy in Frage kommen konnte.
Da mir jedoch Android in seiner Oberfläche zu eingeschränkt schien und ich auch nicht unbedingt auf die Mainstream-Gleise springen wollte kam für mich als Alternative nur das Nokia N900 mit der Nischen-Dstribution Maemo 5 in Frage.

Ein Mitgrund für diese Entscheidung war auf jedenfall vor allem die aufschiebbare mechanische Tastatur, da ich auf ein zu häufiges Getatsche auf dem integrierten Touchscreen verzichten kann. Auf jedenfall bietet es aber auch ein sehr schickes Design und fasziniert mit seiner Fülle an Funktionen und informationstechnischen Möglichkeiten. Aber erstmal eins nach dem Anderen.

Gehäuse
Das Gerät wird in einem standardisierten schwarzen Kunststoffgehäuse geliefert inklusive einem 4,4" Touchscreen. Es wirkt durch seine feine Verarbeitung und den sauber ausgefrästen Umrundungen sehr edel und hat wie schon erwähnt eine mechanische Tastatur mit doppelt gessetzter Bezifferung mitgeliefert. An den Seiten sind Öffnungen für die Schnittstellen Micro-USB und auf der entgegengesetzten Seite eine AV-Cinch-Buchse. Ansonsten sind noch an beiden Seiten Lautsprecheröffnungen angebracht, die auch eine räumlich ansprechende Klangatmosphäre bieten.
Eine weitere positive Eigenschaft ist auch die 5 Megapixel-Autofokus-Kamera mit Optik von Carl Zeiss und zwei LED-Blitzlichtern, die auf Verschlussseite noch einen Infrarotsensor beinhaltet, der die Hardware informiert, dass beim Öffnen in den Foto-Modus umgeschaltet werden soll. Um vorzubeugen, dass zu häufig mit dem Finger über den Touchscreen gefahren werden muss ist ausserdem noch ein Stift enthalten mit welchem der Touchscreen optional angesteuert werden kann - im Gegensatz zu so einigen anderen mir bekannten Smartphones.
Negativ am Gehäuse ist mir jedoch die Umständlichkeit aufgefallen mit welchem sich der Akku entfernen und der Zugriff zu SIM- und SD-Karte freigelegt wird. Erst nachdem ich mein Schweizer Taschenmesser zur Hilfe genommen habe ließ sich die hintere Abdeckung entfernen und ich konnte mir den dort befindlichen Akku mal näher ansehen.

Hardware
Auf Hardware-Seite ist wie bereits erwähnt eine Micro-USB-Buchse enthalten mit denen sich das Smartphone problemlos an jedes Betriebssystem andocken lässt und auch für jedes Betriebssystem externe Flash-programme bezogen werden können mit denen Updates und anderweitige Software eingespielt werden kann. Die Hintergrundbeleuchtung ist über 5 Graustufen regulierbar, jedoch das Display sieht mit seiner 16 Bit Farbtiefe etwas matt aus. Erfreulich ist auch, dass an den Seiten ein Umgebungslichtsensor, ein Abstandassensor und ein Drehwinkelsensor angebracht sind, die auch für eine freie Programmierung eigener Widgets (Apps) und anderweitiger Funktionalitäten verwendet werden können. Mit einem 32GB internem EEPROM-Speicher lässt sich auch noch so einiges an Daten unterbringen. Zusätzlich können noch bis zu 16 GB mittels micro-SD-Karte an der Hinterseite des Gehäuses angebracht werden. Es kann mit allen gebräuchlichen Frequenzbänder gefunkt und Daten übertragen werden, welche sind:
GSM, UMTS, HSPA, EDGE, WLAN, GPS sowie Bluetooth
Negativ ist mir jedoch aufgefallen, dass die Akkulaufzeit nicht sonderlich lange hält. Es ist zwar verständlich, dass durch eine ausgiebige Internetnutzung und eine zeitbeanspruchendes Arbeiten mit dem Gerät die Laufzeit sich drastisch verkürzt, aber dass selbst im Standby-Modus fast alle 2 Tage ein Nachladen nötig ist enttäuscht ein wenig. Jedoch lässt sich aufgrund der Offenheit des Systems und dem vorinstallierten Funktionsumfang darüber hinwegsehen.


Software
Der eigentliche Clue jedes Smartphones bietet natürlich die Software und wie bereits erwähnt ist hier die Linux-Distribution Maemo 5 enthalten, welche mit einer übersichtlichen KDE-Oberfläche ankommt und auch schon einige Programme mitbringt. Der Desktop ist über 4 Bereiche gegliedert und lässt sich im Touchscreen beliebig verschieben. Im Menü sind alle nötigen Informationen zu finden, sowie ein Dateimanager und ein Programmmanager.
Für die Social Communities Twitter, Facebook sowie für Google sind bereits Widgets auf dem Desktop abgelegt. Mit einem Klick darauf öffnet sich ein auf Firefox basierender Browser mit dem gemütlich mittels mechanischer Tastatur und dem Stift als Maus im Internet gesurft werden kann. Im Menü ist sogar eine Linux-Shell enthalten mit denen sich das ganze System noch konfigurieren lässt.
Jedoch war es relativ schwer darauf zu kommen wie man sich als Root einloggt, denn bei einem ständigen Versuch bestimmte Dateien zu öffnen wurde gemeckert, dass man nicht privilegiert dazu sei.
Am Ende stellte sich fest, dass aus dem Internet ein Programm namens Roothsh heruntergeladen werden muss und extern auf dem Gerät installiert werden mit dem lässt sich mittels des Befehls


sudo gainroot
passwd

das vorinstallierte root-Passwort ändern.

Ein weiterer Nachteil ist meiner Meinung nach auch, dass sich die Breite der Widget nicht verändern lassen und man diese wohl oder übel vorerst von Herstellerseite so akzeptieren muss. Da im Endeffekt alle Widgets jedoch auf HTML, CSS und JavaScript zurückzuführen sind ließen sich diese eigentlich auch ohne weiteres im Editor nach belieben anpassen mit einigen Vorabkentnisse. Nur mit dem Layout der ".jpg"-Dateien hätte man möglicherweise ein Problem...

Sehr interessant finde ich auch die Tatsache, dass neben der Distribution Maemo 5 auch noch die Distribution Meego installiert werden kann. Da es sich heirbei um eine ursprünglich für Notebooks und Desktoprechner konzipierte Distribution handelt werde ich gespannt über die Ergebnisse sein sobald ich zu diesem Schritt komme.
Doch vorab werde ich mal versuchen einige Programme für dieses tolle Schmuckstück selber zu schreiben und die enthaltenen Sensoren auch zu nutzen - mal sehen was sich dadurch für lustige Spieler oder sogar zweckmäßige Möglichkeiten zaubern lassen. Eine Entwicklungsumgebung für Maemo 5 stellt Nokia übringens öffentlich im Internet zur Verfügung und kann hier heruntergeladen werden.

Fazit
Alles in allem bereue ich meine Entscheidung zu diesem Gerät keinesfalls. Es ist wirklich ein tolles Smartphone mit bereits einer Menge nützlicher vorinstallierter Funktionen und die Möglichkeit selber Hand an der internen Struktur des Gerätes zu legen und noch so einiges rauszuholen begeistert mich nur um so mehr von der Technik. Bislang stelle ich auch noch keine Mängel fest und vermisse auch keine Funktionalität. Jedoch tat ich mich am Anfang schwer mich an dieses Gerät zu gewöhnen, da man etwas überfordert wird mit dem gelieferten Funktionsumfang.
Was etwas negativ auffiel war jedoch der Update-Manager, der sich zuerst schwer Tat Zugriff zum Nokia-Server zu erhalten um von dort ein Update auf die neuste Version zu bekommen, doch nach einiger Wartezeit ging auch diese Sache. Ich denke, dass hier auch nicht das Handy daran Schuld war sondern eher ein Server-Ausfall, da ich mich im Allgemeinen zur Zeit schwer tue auf die offizielle Maemo-Seite zu gelangen. Wollen wir mal hoffen, dass sich das noch ändert, denn dann bieten sich unbegrenzte Möglichkeiten.


2010-12-14

Videogames

Top 5 Videogames 2010

Da ja heutzutage jeder irgendwo seine persönlichen Charts hat habe ich mir gedacht, da ich in diesem Jahr besonders viel Zeit mit Videospielen vergeudet habe, dass ich mal eine kurze Liste derer aufstelle, die mich in diesem Jahr besonders bewegt haben - natürlich in topologischer Reihenfolge, damit es ja spannend bleibt und eine besonders epische Stimmung bei Betrachtung dieser ausgeklügelten Liste entsteht. Damit es aber nicht langweilig wird werden in dieser Liste natürlich nur Spiele erscheinen, die auch in diesem Jahr erschienen sind, auch wenn die meisten in diesem Jahr von mir begutachteten Kunstwerke bereits in den letzten 2-3 Jahren erschienen sind.


Den Anfang macht das retrospektive Spiel "Scott Pilgrim vs. the world", was einen in die frühen 90er Jahre zurückbringt in welcher die 16-Bit-Ära der Videospielkonsolen eingetroffen ist. Jeder der sich noch an die tollen Action-Adventure-Schlachten auf dem Super Nintendo oder dem Sega Mega Drive erinnert, dem wird dieses Spiel eine Menge Lachmomente bescheren. Die wirklich witzige Darstellung und Anlehnung auf alte Videospielklassiker macht Lust auf mehr und so kam dann doch Motivation auf die alten Kisten mit ihren Originalen wieder rauszukramen und ein paar nostalgische Momente mit guten Freunden zu genießen. Das Spiel wurde aber in seiner Aufmachung und Darstellung bei weitem vom gleichnamigen Film geschlagen.
(Scott Pilgrim vs. the world ist erhältlich in den Downloadportalen für 
PC, PS3 und Xbox360 )

4. Picross 3D

Da ich auch liebend gerne knobel und mir damit einige entspannende Momente beschere kam mir hier "Picross 3D" geradezu recht. Hier geht es darum aus einer 3D-Matrix heraus bestimmte Blöcke zu entfernen, so das ein Bild entsteht. Dabei werden variabel die Anzahl an Blöcke in einer Reihe auf jeder Seite angezeigt, die erhalten bleiben müssen. Der Schwierigkeit steigt und ich habe bis jetzt noch nicht alle Rätsel gelöst, aber es macht jedesmal aufs neue Spaß wieder neue Bilder daraus zu generieren. Die perfekte Abwechslung für monotones Tetris-Geschiebe.
(Picross 3D ist erhältlich für den NDS)

 
3. Super Mario Bros. Wii 

Wie könnte es anders sein - der schnauzbärtige Klemptner und sein grünes Alter Ego sind wieder unterwegs und ehe ich jetzt mit Steinen beworfen werde, weil dieses großartige Comeback nicht auf den ersten Platz gelandet ist möchte ich gleich mal darauf aufmerksam machen, dass 2010 ein mehr als gelungenes Jahr für Spiele-Fetischisten war. Nichts desto trotz "Super Mario Bros. Wii" vereinigt alle Vorteile aus etlichen Super Mario Spiele die damals für den NES und SNES erschienen sind und lässt einem das Spielerherz höher schlagen. Das beste daran ist natürlich die Multiplayerfunktionalität in welchem man mit bis zu vier Spieler auf einem Bildschirm hüpfen kann und aus dem Lachen nicht mehr rauskommt. Man entdeckt überall Elemente aus alten Teilen, die man lange Zeit vermisst hat und aufs neue geht es darum Bowser zu verkloppen. Der rote Klempner macht einfach eine Menge Spaß und deswegen darf er in dieser Liste nicht fehlen.
(Super Mario Bros. Wii ist (welch ein Zufall) erhältlich für die Nintendo Wii)


2. Starcraft II

Und noch ein Wahnsinnscomeback stand im Hause an. "Starcraft II" - ich wiederhole Starcraft II der 2. Teil der epischen Rollenspielsaga ist nach sage und schreibe 12 Jahren erschienen und bietet detailiert grafisches Gemetzel in fernen Galaxien wie man sie sonst nirgends gesehen hat.  Untermalt mit einer hübschen Comic-story, die den 50er Jahren entsprungen sein könnte in welcher man in die Rolle von Captain James Raynor schlüpft, der mit einer Bande von Rebellen einen fürchterlichen Diktator Universal-Diktator Namens Mengsk stürzen will. Alles schonmal gehabt, aber die grafische Meisterleistung und die Tiefe an Charakterstärke die da einhergeht machen wirklich einiges her... was kann da noch kommen...
(Starcraft II ist erhältlich für den PC)


 1. Heavy Rain

Ja, was kann denn da noch kommen.. das ist wahrscheinlich die Überraschung des Jahres. Das Spiel "Heavy Rain" der ultimative Newcomer von Quantum Dreams ist mehr ein interaktiver Film als ein Spiel. Erzählt in einer düsteren und intimen Story erlebt man vier Schicksale am Rande des Wahnsinns und muss erkennen wie hart so ein Krimianlleben sein kann. Es fasziniert mit viel wirklicher Ernsthaftigkeit und dem Grat zum Detail. Man hat eher das Gefühl man würde echte Schauspieler durch eine real existierende Welt steuern, als dass man sich in einem Spiel befindet. Es gibt über 20 verschiedene Enden, so dass eine Menge Variationsmöglichkeiten offen sind und man kann in gewisserweise die Liebe, die in das Spiel hineingesteckt wurde spüren. Wirklich eine perfekte Meisterleistung, die meiner Meinung nach von keinem der diesjährig erschienenen Spiele übertroffen werden konnte.
(Heavy Rain ist erhältlich für die PS3)